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Popcorn-Eis mit einer Extraportion Popcorn in Salzkaramell - hach...

 

Wusstest Du, dass Popcorn mehr als 20 anaylsierbare Aromastoffe enthält? Dass ich es meistens im Kino esse? Und Professor Hu die salzige Variante bevorzugt? Und wir uns für dieses Eis eine Popcornmaschine ausgeliehen haben, was sehr genial ist? Nein? Das wusstest Du nicht? Dann lies mal weiter...

 

Angefangen hat die Geschichte ja mit der Idee, endlich mal einen Pulled Pork Burger auf einfache Weise herzustellen, ohne für das Fleisch einen Smoker zu benötigen und 20h irgendwo draußen arbeiten zu lassen. Herausgekommen ist dann im Slowcooker ein ganz wunderbares Pulled Pork für unser Essen mit Freunden. Und da wir uns damit eh schon die Bäuche vollgeschlagen haben, ist ein Nachtisch-Eis bestimmt nicht zu viel des guten. Dachten wir so. Und hatten Recht. Denn das Popcon-Eis mit Popcorn passte zu diesem nun fast schon amerikanischen Menü ganz hervorragend und war auch gar nicht so aufwendig herzustellen. Es benötigt zwar Zeit, ist aber darüberhinaus einfach und geling-sicher.

 

Aber nun zurück an den Anfang. Popcorn ist ja erstmal nichts anderes als Puffmais, der in einem Topf mit Öl sehr heiß zum Platzen gebracht wird. Als erstes haben dies wohl die Indianer schon vor mehr als 4000 Jahren gemacht, zumindest wird dies auf Grund von archäologischen Funden in Amerika vermutet. Damals hatten die dabei bestimmt noch kein Kino, aber vielleicht haben sie es bei den Geschichten rund um das Lagerfeuer genossen? Man weiß es nicht.

 

Von den während des Herstellungsprozesses entstehenden Aromen ist das 2-Acetyl-1-Pyrrolin das am meisten wahrgenommene. Aha? Es ist das typische Popcorn-Aroma und heisst wirklich so. Daneben gibt es fettartige, kaffeeartige und geröstete Aromen. Und das Popcorn kann noch gesüßt oder gesalzen werden. Lecker. Wie das nun alles in das Eis gelangt ist, liest Du als nächstes.

 

 

Zutaten für 4 große Portionen Popcorn-Eis mit Extra-Karamell-Popcorn-Topping

 

für das Popcorn:

70 g Butter

150 g Maiskörner

 

für das Eis:

150 g vom fertigen Popcorn

500 g Sahne

700 ml Milch

2 Vanilleschoten, Mark heruasgekratzt

4 Eigelb

100 g Zucker

Salz

 

für das Karamell-Popcorn als Topping

das restliche fertige Popcorn

70 g Zucker

2 EL Glucosesirup

grob gemahlenes Salz und etwas frisch gemahlener Pfeffer für Professor Hu

 

Die Zubereitung der Sahnemischung für das Eis beginnt einen Tag vorher. Vor dem Servieren ca. 5-10 Minuten bei Zimmertemperatur antauen lassen. Eismaschine ist hilfreich, muss aber nicht. Erfunden hat das Eis übrigens Herr Scully. Wer das Kochbuch NOPI* besitzt oder mal dort im Restaurant war, weiß das bestimmt.

 

 

Für das Eis muss zuerst eine Portion Popcorn hergestellt werden. Wir haben da mal gleich zwei Portionen daraus gemacht, um die verschiedenen Herstellungswege für Dich zu testen. Für den Weg Nummer 1 haben wir uns von lieben Freunden, die derzeit daher leider kein Popcorn essen können, eine Popcorn-Maschine* geliehen und damit nach Geräteanweisung das Popcorn hergestellt. Da haben wir also auch Öl verwendet und keine Butter, wie im Rezept. Damit kann man Popcorn wirklich einfach produzieren, aber es ist auch ganz schön fummelig, den kleinen Behälter in dem das Popcorn erhitzt wird, wieder sauber zu machen. Die Show war aber echt auf unserer Seite und die Maschine macht sich auf den Fotos auch gut, oder?

 

Der zweite Weg ist der klassische. Hier hat Professor Hu unseren größten Topf mit der geschmolzenen Butter erhitzt, mit dem Mais und Zucker gefüllt und dann mit geschlossenem Deckel solange auf der heißen Herdplatte geschwenkt, bis wir keine Maisexplosionen aus dem innern des Topfes mehr gehört haben. Das war schon hart, weil wir ewig kein Popcorn mehr selbst hergestellt hatten und superneugierig waren. Aber um die nötige Hitze kontinuierlich im Innern des Topfes zu halten, muss der Deckel draufbleiben.

 

So oder so hast Du also am Ende eine Portion gezuckertes Popcorn. Davon kannst Du jetzt naschen, aber nicht zu viel. Denn 150 g kommen nun in eine Schüssel. Darüber gibst Du für das Eis die Mischung aus der flüssigen Sahne, Milch, den ausgekratzten Vanilleschoten und dem Vanille-Mark, welche Du vorher leise simmernd ein paar Minuten ohne zu kochen erwärmt hast. Dann abdecken und über Nacht in den Kühlschrank.

 

Am nächsten Tag seihst Du diese Mischung durch ein Sieb ab. Das Popcorn dabei sehr gut ausdrücken, damit auch die letzten Aromareste in die Flüssigkeit gelangen. Das Popcorn muss dann leider entsorgt werden.

 

Nun geht es mit der Herstellung der Eismasse weiter. Dazu gibst Du die 4 Eigelbe entweder in eine beheizbare Küchenmaschine oder in ein Wasserbad oder einen Topf. Als erstes ohne Hitze mit dem Zucker schaumig schlagen, dann die Sahne-Milch-Mischung langsam zugeben und etwas Salz. Nun erhitzt Du diese Mischung unter ständigem Rühren im Wasserbad oder Topf oder in der Maschine bei ca. 60°-70° Celsius, ca. 5-10 Minuten, bis sie cremig wird. Das Ei darf nicht gerinnen, daher gelingt das (ohne Maschine) im Wasserbad am besten. 

 

Der Grundstock für das Eis ist damit gelegt. Ich hatte mal das Glück, zum Geburtstag eine wunderbare Eismaschine* zu bekommen. So eine mit Kompressor, selbstkühlend, toll. Die war bei uns als nächstes im Einsatz und hat die Ei-Sahne-Masse in ca. 30 Minuten für das weiter Durchfrieren im Tiefkühler fertiggestellt. Du kannst sie aber auch direkt in einen Behälter füllen, dann aber während des Einfrierens mit einer Gabel öfter mal durchrühren, damit das Eis ebenfalls schön cremig wird und keine störenden Eiskistalle bekommt.

 

Während das Eis friert, wird nun noch das Topping finalisiert. Als erstes gibst Du das restliche Popcorn in eine Schüssel und vermengst es mit Pfeffer und Salz. Ja, seltsam, aber geschmacklich der Hammer zu dem Eis. Dann erwärmst Du in einem kleinen Topf den Zucker und Glukosesirup für das Karamell. Bis es anfängt, goldig braun zu werden, dauert es auf dem Herd ein paar Minuten. Den Topf dabei gut schwenken, nicht rühren. Nun muss es schnell gehen. Du gibst die heiße goldbraune Karamellmischung über das Popcorn und rührst es in der Schüssel gut unter. Das kann zu einer klebrigen Gesamtmasse führen. Das macht aber nichts, denn diese kommt nun auf ein Backblech mit Backpapier, kühlt dort ziemlich schnell aus und kann dann sehr gut mit den Fingern in mundgerechte Portionen zerbrochen werden. Fertig.

 

Für den Nachtisch nimmst Du das Eis 5-10 Minuten vor dem Servieren aus dem Froster. Dann portionierst Du mit einem Löffel Einskugeln und bestreust sie mit der Extra-Portion Karamell-Popcorn. Ach ja, und warum Professor Hu dies so gerne mochte? Wegen des Salzes natürlich. Lass es Dir schmecken. Sei glücklich!

 

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