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Zedrat-Zitronen-Carpaccio

 

Wenn man etwas über Zitronen lernen möchte, fängt man am besten zuerst auf der wunderbaren Seite esskultur von Katharina Seiser aus Österreich an, zu stöbern. Mir bekannt wurde sie durch ihre noma Sage aus dem Jahre 2009 und seitdem verfolge ich ihre Texte immer wieder gerne. Das Spektrum der Themen ist groß und ihre Kochbücher (zum Beispiel aus dem Frühjahr 2015 "Schon immer vegan", welche sie zum Teil mit bekannten Bloggern verlegt) bestimmt einigen von Euch bekannt.

 

Nun aber zurück zur Zitrone. Sicher liegt es daran, dass Frau Seiser einfach weiter im Süden lebt, dass sie den Zugang zu dieser gelben Frucht öfter findet als ich hier oben. Und die Wiener Orangerie mit den "Zitrustagen" ist auch einfach näher dran. Dort möchte ich auch mal hin.

 

Die Zedrat-Zitrone ist eine der Zitronen, die in den Berichten regelmäßig auftaucht, die ich aber bisher nicht in den Händen halten konnte. Hier in der Region war sie bisher weder im gut sortierten Spezialitäten-Geschäft noch beim Türken um die Ecke zu finden.

 

 

Nun wollte ich sie aber unbedingt mal testen und habe schlussendlich eine Online-Bestellung durchgeführt. Jaja, ökologisch bedenklich, überhaupt nicht regional, aber wenigstens saisonal. Und mir am Ende auch einfach ganz egal, als ich dieses riesige duftende Etwas (einer durchaus noch einer Zitrone ähnlichen Frucht) in der Hand hielt. Die Firma Sandner Früchte brachte sie mir frisch aus Sizilien an den Tisch. Nach Sizilien zu den Zitronen möchte ich nun auch. Vielleicht mit der Reise über Wien zu kombinieren?

 

Auf den Bildern ist die Zedrat-Zitrone gut als die größere Frucht zu erkennen. Zum Vergleich habe ich Amalfi-Zitronen im hinteren Bildbereich fotografiert. Das sind in diesem Fall die kleineren, gelberen. Die Zedrat-Zitrone ist im klassischen Gebrauch für die Zitronat-Herstellung geeignet. Hierzu werden die Früchte kandiert und danach getrocknet. Es gibt dabei verschiedene Arten, viele eben aus Italien. Stöbert man aber nach weiteren Rezepten, wird man im Bereich Salat fündig. Oder man findet die Verwendung der Zitrone als Carpaccio. Den Italien-Affinen unter Euch dürfte dies nicht wundern. Für mich war es nun doch neu, außer dem Zitronensaft noch andere Teile der Frucht solcherarts zuzubereiten.

 

In dieser kalten Jahreszeit ist es aber ganz köstlich und ich kann es nur empfehlen, solltet ihr in die Nähe dieser Zitrone gelangen. Mitnehmen, direkt verarbeiten und als eine extra Vitamin-C-Spritze genießen!

 

 

Zutaten für 4 Portionen

 

1 Zedrat-Zitrone, unbehandelt, gut gewaschen

etwas bestes Olivenöl

bei Wunsch etwas Zucker

ein paar Granatapfelkerne

bei Bedarf etwas grobes, frisch gemahlenes Salz

 

Die Zubereitung ist denkbar einfach. Wichtig ist, dass Du die Carpaccioscheiben gaaaaanz dünn schneidest oder hobelst. Sonst gerät der Genuss der Zitrone doch etwas zäh. Die dünnen Scheiben dekorierst Du dann auf einem Teller und beträufelst sie mit Olivenöl. Wer möchte, nimmt auch etwas Zucker oder eine andere Zutat zum Süßen, wir haben es einmal mit und einmal ohne gegessen und es war nicht nötig. Denn das weiße Fleisch der Zitrone ist wunderbar aromatisch und gar nicht bitter! Das eigentliche innere, saftgebende Fruchtfleisch, welches ja sonst bei Zitronen auch mal abgrundtief sauer sein kann, ist hingegen sehr klein ausgeprägt, kaum saftig und dominiert überhaupt nicht.

 

Zur Dekoration und als weitere Geschmackskomponente kannst Du ein paar Granatapfelkerne über das Carpaccio geben. Das sieht gut aus, muss aber aus meiner Sicht geschmacklich auch nicht sein. Wir haben es pur mit ein wenig Olivenöl und etwas Salz am liebsten genossen. Lass es Dir nun auch schmecken. Sei glücklich! 

 

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